Beamtenviertel, Pfaffenhofen 3.Preis

Beamtenviertel, Pfaffenhofen 3.Preis

Städtebauliche Setzung
Die Baustruktur ordnet sich in vier Zeilen parallel zur Topografie mit ost-west-orientierten Baukörpern. die Aufteilung der Baumasse auf vierzehn Gebäude zielt auf eine Körnung, die sich an der Kleinmaßstäblichkeit der Umgebung orientiert. Die Ost- Westausrichtung gewährleistet bei den zum Großteil durchgesteckten Wohnungen eine ausgewogene Besonnung über den ganzen Tag hinweg. Die versetzt zueinander angeordneten Baukörper verschatten sich nicht gegenseitig. Die Freiräume sind ebenso in überschaubare Bereiche differenziert und sind damit prädestiniert für die Aneignung durch die Bewohner.

Eingangshof – Gartenhof
jeweils zwei Häuser teilen sich einen engeren Eingangshof, bzw. einen weiteren Gartenhof. Durch die gegeneinander verschobenen Zeilen ergeben sich spannende diagonale Raum- und Wegebeziehungen. Über einen Treppenweg entlang der Eingangshöfe lässt sich das Grundstück von oben nach unten mehrfach schräg durchqueren. Die sich diagonal nach unten terrassierenden Gartenhöfe geben den Blick ins Tal des Gerolsbach frei. Der Kinderspielplatz ist in die strukturelle Abfolge der Gartenhöfe eingebunden und liegt sowohl für die Bewohner des neuen Quartiers, als auch für die Anwohner der Umgebung gut erreichbar an der Ecke Hörlstraße/ Murhammerstraße.

Tiefgarage
die Tiefgarage ist unter den zwei südlichen Häuserzeilen des Quartiers organisiert. Dadurch ist ein ebenerdiges Einfahren von der Hörlstraße aus möglich. Alle Häuser können direkt aus der Tiefgarage erschlossen werden mit Ausnahme der beiden Häuser nördlich der Kohnlestraße. Die Be- und Entlüftung erfolgt über Öffnungen in die Decke der Tiefgarage.

Erschließung
alle Gebäude kommen ohne Aufzug aus, da jeweils ein Drittel der Wohnungen ebenerdig erreichbar ist. Eine Ausnahme bildet das Gebäude Ecke Kohnlestraße/Murhammerstraße  aufgrund seiner extremen topografischen Lage. Alle Häuser sind über die Kohnlestraße und die beiden im inneren des Quartiers ost-west-gerichteten Fußwege barrierefrei zu erreichen.

Farbkonzept/ Materialkonzept
die Häuser werden in Massivbauweise mit Ziegelwänden erstellt und verputzt. die Dächer erhalten eine Deckung aus grauen Eternitschindeln, die Holzfenster sind braun lasiert. Alle den Gartenhöfen zugewandten Fassaden sind zart grün gestrichen, die übrigen Fassaden Hellgrau bis Weiß gehalten. Damit verstärkt sich der grüne Charakter der Gartenhöfe im Gegensatz zu den Erschließungshöfen.

Wirtschaftlichkeit
das einfache, kompakte Volumen ist energetisch günstig. die immer gleichen Haustypen mit nur leicht differierenden Hauslängen lassen sich wirtschaftlich erstellen. Auch der Aushub auf dem Grundstück ist gering gehalten durch die kompakte und in der Höhe versetzte Tiefgarage.

Bauphasen
der Bau der Wohnhäuser, sowie der Tiefgarage erfolgt in zwei Abschnitten von Ost nach West. in der ersten Phase können noch vier alte Häuser bewohnt bleiben, so dass eine etwaige, schrittweise Umsiedlung der Bewohner möglich ist.

Brandschutz
Die Einsatz- und Rettungswege der Feuerwehr von maximal 50 Metern sind von den umliegenden Straßen aus gegeben. Jede Wohnung  kann mit Handleiter angeleitert werden. Das Befahren der Binnenflächen des Grundstücks wird vermieden.

Freianlagen
Die Gartenhöfe der beiden mittleren Zeilen werden südseitig durch halbhohe Mauern abgefangen und besser nutzbar, weil weniger steil. An diese Mauern lehnen sich mit Hopfen berankte Pergolen an, die einen transparenten räumlichen Abschluss bilden und die Durchwagen des Quartiers mit beschatteten Sitzplätzen auflockern und bereichern. In der südlichen Zeile bilden Rasenstufen den topographisch geprägten Abschluss der Höfe zur Straße.
Die Gartenhöfe werden von einer Abfolge jeweils den EG-Wohnungen zugeordneter privater Vorgärten mit Terrassen, den Hausgemeinschaften insgesamt zugeordneter intensiver Grünflächen, sowie einer extensiv gestalteten Pufferzone in der Mitte geprägt. in der Zeile an der Kohnlestraße wird mit zusätzlichen Bäumen eine stärkere Verschattung erzielt. Der großzügige Spielbereich im Südosten nutzt die ausgeprägte Topographie an dieser Stelle für ein vielfältiges Spiel- und Bewegungsangebot.

competitionline

Projekt
Wohnen und Leben im Beamtenviertel

Ort
Pfaffenhofen

Fläche Planungsgebiet
1 ha

GFZ
0,81

GRZ
0,63

Wohneinheiten
115

Geschossfläche
8.066 m²

Landschaftsarchitektur
Schegk Landschaftsarchitekten
Stadtplaner

Auslober
Oberbayerische Heimstätte gemeinnützige Siedlungsgesellschaft

Status
Ideen- und Realisierungswettbewerb  07/2017