Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch Anerkennung 1

Baugebietsentwicklung Kalverdonk, Meerbusch Anerkennung 1

Neue Hofstrukturen und Allmende
Die neue Wohnbebauung wird nicht als eine große Siedlung verstanden, sondern überformt die bestehenden Ränder, füllt Lücken auf bzw. bildet entlang des Kalverdonksweg eine klare bauliche Grenze zur kargen Agrarlandschaft. Neun neue Hofbebauungen bilden den „Kitt“, der die heterogenen Randstrukturen punktuell, wo nötig zusammenbindet. Sie formen eine einheitliche Hülle, die eine große Allmende für neue und alte Bewohner umschließt. Nach Osten bleibt ein Fenster in der Bebauung mit Blick in die Feldstrukturen offen.
Das Innere der Wohnhöfe dient der Erschließung, der Kommunikation, dem Kinderspiel; sie öffnen sich zur Allmende hin und werden von der ihr abgewandten Seite erschlossen; jedes Gebäude verfügt über einen kleineren privaten Gartenbereich. Aus jedem Hof leiten Pfade in die grüne Mitte. Der historische Nibbelsweg, an dem die alten Hofstrukturen und gewachsenen Baumgruppen liegen, zieht als Relikt aus der Vergangenheit unverändert mitten hindurch. Den nordöstlichen Abschluss am Kalverdonksweg bildet eine zweite Reihe U–förmiger Höfe, die den Schallschutz garantieren.
Die polyzentrische Struktur von Meerbusch setzt sich im Kleinen über die Allmende bis in die Bautypologie der Hofstrukturen fort und fördert dadurch das Zusammenwachsen von Alt und Neu. Von der „Stadt der acht Dörfer“ bis zur Genossenschaft der alten und der neuen Höfe zieht sich das Thema der Stadt im Grünen durch.

Öffentlicher Grüner Raum – Landschaftspark neu gedacht
Die sich durch die vorgeschlagenen, städtebaulichen Setzungen ergebende, sehr große und zentral gelegene Freifläche wird künftig als Ganzes für alle Bewohner von Meerbusch als nutzbarer „öffentlicher“ Freiraum – jedoch nicht als klassischer Park – angeboten. Formal als aufgewerteter, mit Anklang an Motive aus der großen Zeit der Landschaftsparks formuliert, bietet er, übersetzt in heutige und morgige Anforderungen, einen extrem vielfältigen und für alle Bewohner der Gemeinde Meerbusch und darüber hinaus nutz- und aneigenbaren Freiraum. Es werden in erster Linie Nutzungs- sowie Gestaltungselemente aus dem benachbarten Landschaftsräumen zitiert, wie etwa Blumenwiesen, Tierweiden, Streuobstwiesen, Felder und Gemüsegärten.

Projekt:
Baugebietsentwicklung Kalverdonk

Ort:
Meerbusch Osterath

Fläche Planungsgebiet:
37 ha

Wohneinheiten:
745

BGF:
112.287 m²

GRZ:
0,26

GFZ:
0,67

Landschaftsarchitektur:
Burger Lanschaftsarchitekten

AusloberIn:
Stadt Meerbusch

Status:
nichtoffener Realisierungswettbewerb
08/ 23