Alte Gärtnerei Heinersdorf, Berlin 1.Preis

Alte Gärtnerei Heinersdorf, Berlin 1.Preis

Leitidee
Frei platzierte Gebäude unterschiedlicher Größe, verstreute Baumstellungen und dichtes Gebüsch lassen chaotisch gegliederte Strukturen entstehen. Sie erzeugen kleinteilig verknüpfte Räume im Quartiersinneren und bewahren den Charakter der romantisch verwilderten Gärtnereibrachen in Heinersdorf. Im Gegensatz dazu werden die Quartiersränder, wo möglich, durch geradlinige Gebäudekanten geschlossen, damit der Straßenlärm nicht ins Innere eindringen kann. Der Straßenraum, außen, entwickelt eine deutlich großmaßstäblichere Raumwirkung, öffnet und weitet sich konisch, was ihm einerseits Dynamik verleiht, andererseits angedeutete Platzsituationen entstehen lässt, die Aufenthaltsqualität bieten. Innen und außen unterscheidet sich in der stadträumlichen Wirkung. Die Ränder sind durchwegs viergeschossig mit punktuellen Erhöhungen, im Inneren sind die Gebäude niedriger. Brüche zwischen Bestand und neu in der Höhenentwicklung der Ränder sind gewollt. Sie entwickeln den Charme des „Unfertigen“.

Quartiersmitte Heinersdorf
Die neue, grüne Quartiersmitte für die Bewohner, gut abgeschirmt vom Verkehrslärm ist über Fuß- und Radwege in allen Richtungen gut an die Umgebung angebunden. Ein kurzer Straßenstich erschließt den Bereich verkehrstechnisch. Hier konzentrieren sich alle wichtigen Anlaufstellen für das Zusammenleben der Heinersdorfer: die Kita, das Familienzentrum, der Kulturgarten mit Museum, Überschaubar und Veranstaltungsort, die Radlwerkstatt, das Quartierswohnzimmer mit angegliedertem öffentlichen WC, der Generationenpavillon. Hier bewahrt sich ein Stück des Milieucharakters, hier ist Raum für Identifikation und die Kinder können sicher spielen. Außerdem befinden sich hier auch die Wohnformen für besondere Zielgruppen, Mutter-Kind-Wohnen über der Kita, Jugendwohnen über dem Familienzentrum, Clusterwohnen und Wohnen für Hilfe.

Wohnen in und mit dem Freiraum
Eine klare Zonierung, Zuordnung und Differenzierung öffentlicher und privater Freiräume wird prägend für die Neue Mitte Heinersdorf. Auf dieser These formulieren sich heterogene, vielgestaltige differenzierte Streif- und Aufenthaltsräume, die die neuen städtebaulichen Setzungen durchziehen. Grüne Wohnhöfe wechseln sich ab mit, teilweise mit Bäumen überstellten, wie auch offenen, befestigten öffentlichen Flächen, die ergänzt werden um „Grüne Inseln“ zum Aufenthalt, Klimaregulierung und Regenwassermanagment.
Um eine hohe Biodiversität zu gewährleisten soll bei der zukünftigen Entwicklung des Quartiers eine größtmögliche Vielfalt an unterschiedlichen Habitaten und Mikro-Lebensräumen geschaffen und dort, wo möglich, erhalten werden. Notwendige Retentionsfunktionen und wenn möglich, auch Artenschutz-Ausgleichsflächen, werden in die Freiraumstruktur integriert. Auch die ‚Grünen Höfe‘ sollen unter dem Gesichtspunkt hoher Lebensraumvielfalt gestaltet werden, so z.B. durch die wechselfeuchten Retentionsräume, oder die angrenzenden Hecken und Privatgärten. Die Straßen und Parkbäume werden mit Vogelnährgehölzen und Obstbäumen komplettiert. Der Baumbestand wird weit möglichst erhalten.

Projekt:
Alte Gärtnerei Heinersdorf

Ort:
Berlin

Fläche Planungsgebiet:
8,7 ha

Wohneinheiten:
ca. 570

Landschaftsarchitektur:
Burger Landschaftsarchitekten

AusloberIn:
Land Berlin,
vertreten durch die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Wohnen

Status:
Nicht-offener Städtebaulicher Wettbewerb
12/ 21