Wohnquartier,München-Perlach Engere Wahl
Wohnquartier,München-Perlach Engere Wahl
Städtebau
Den vorgefundenen stadträumlichen Strukturen von Trudering und Neuperlach wird ein Konzept mit klassischem urbanem Raumgefüge und einem zentralen Platz entgegen gesetzt. Er soll auch Identifikationsort für die angrenzenden Quartiere werden. Deshalb knüpft das neue, eigenständige Quartier an die bestehenden Strukturen an. Nach Süden und Osten wird jedoch eine markante Stadtkante zum Park ausgebildet. Die hohe Verdichtung der Bebauung ermöglicht den großen Grünraum, der zum Truderinger Wald überleitet. Er übernimmt auch klimatische Funktion als wichtige Frischluftschneise in der Stadt. Die Höhenstaffelung der Baukörper vermittelt zwischen den Maßstäben der Umgebung, dem hoch aufragenden Geschoßwohnungsbau von Neuperlach im Süden und der breit hingestreuten Einfamilienhausstruktur von Trudering im Norden. Städtebaulich markante Punkte werden mit 13-geschoßigen Hochhäusern überhöht.
Innerhalb der Bebauung schaffen Plätze und Straßen Orte öffentlichen Lebens. Darüber hinaus wird ein Netz von Höfen gebildet, die als halböffentliche Freiräume das Zusammenleben in den Hausgemeinschaften fördern, gleichzeitig aber durch ihre offene Bauweise mit dem gesamten Quartier kommunizieren. Die Transparenz ermöglicht Durchblicke und damit Orientierung, aber auch Passagen quer durch das gesamte Quartier und darüber hinaus.
Erschließung
Die Straße folgt der von der Verkehrsplanung vorgeschlagenen Führung. Fast alle Baufelder können direkt von ihr erschlossen werden. Erschließung und Anlieferung des zentral gelegenen Supermarkts erfolgt auf kurzem Weg über die Straße am Mercure Hotel. Am zentralen Quartiersplatz liegt die Bushaltestelle. Hier sind Versorgungs- und Dienstleistungsflächen konzentriert.
Hier mündet die wichtigste Fuß- und Radwegeverbindung. Sie verknüpft den Quartiersplatz nach Süden über eine breite Esplanade mit dem Stempflinger Anger. Nach Norden stellt sie die Verbindung zum Hans-Lohr-Weg und der Grundschule her. Übergeordnete Radwege tangieren am östlichen und südlichen Rand des Planungsgebiets.
Ruhender verkehr
Tiefgaragen liegen kompakt unter den Gartenhöfen, wo nötig zweigeschossig. So wird der Grad der Unterbauung von Freiflächen auf ein Minimum reduziert. Parkplätze für Läden und Dienstleistung und Gastronomie liegen zentral in einer Garage unter dem Supermarkt.
Freiraum
Die Abstufung der Freiräume in Größen und Nutzungsintensitäten bieten ein vielfältiges Angebot zum Aufenthalt im Freien. In den großflächigen Grünräumen im Osten und Süden des Quartiers ist ausgreifende Bewegung und Spiel möglich. Entlang der Esplanade reihen sich intensive Spielzonen.
Die öffentlichen Plätze laden zum urbanen Freiraumverhalten ein, treffen, kommunizieren, konsumieren…entsprechende Angebote, z.b. Zum Sitzen am Brunnen, unter Bäumen, beim Schein der Beleuchtung etc. Unterstützen dies.
Im kleinteiligeren Freiraummosaik der Höfe setzt sich das gemeinschaftliche Leben im engeren Kreis, mit kleineren Spiel- und Aufenthaltsangeboten fort.
Ergänzt wird das Freiraumangebot durch Dachgärten, die von den Hausgemeinschaften über die Treppenhäuser erreicht werden und vielfältig genutzt werden können.
Grün
Das Grün im Quartier reagiert auf die kräftigen Baustrukturen mit angemessenen Mitteln. Großflächiges Grün an den Rändern sowie eine Struktur aus Großbäumen in Reihen oder Doppelreihe prägen den robusten Charakter der Freiräume. Baumreihen begleiten die wichtigen Straßen und Fuß/-Radwegeverbindungen. Einzelbäume und Baumgruppen tragen diesen Charakter bis in die Höfe hinein. Damit trägt das Grün neben der transparenten Baustruktur und der klaren Erschließung wesentlich zu Orientierung und Identität im Quartier bei.
Projekt:
Neubau eines Wohnquatiers
Ort:
Perlach bei München
Fläche Planungsgebiet:
13 ha
GFZ:
1,5
GRZ:
0,3
Wohneinheiten:
1.270
Geschossfläche:
122.909 m²
Landschaftsarchitektur:
Schegk Landschaftsarchitekten│Stadtplaner
Auslober:
DEMOS Wohnbau GmbH
Status:
Städtebaulicher Planungswettbewerb 05/2015