Unicampus, Stuttgart 2.Preis

Unicampus, Stuttgart 2.Preis

Die Setzung der sechs Häuser formuliert eine gemeinsame Mitte als Begegnungs- und Kommunikationsraum. Daraus leitet eine knappe Anbindung nach Norden zur Egilolfstraße über, nach Süden führt ein breiter, gut erkennbarer Ausgang Richtung Unicampus. Haus A, ganz im Norden ist dreigeschoßig, die übrigen Gebäude viergeschoßig, so dass die neun Meter Gebäudehöhe gegenüber der Straße nicht überschritten werden. Im Erdgeschoß orientieren sich die gemeinschaftlichen Nutzungen, wie Gemeinschaftsräume, Waschräume, Radstellplätze, Eingänge, Terrassen zum Innenhof, die Appartments wenden sich im EG nur nach außen, um keinen direkten Einblick auf Augenhöhe zu gewähren. In den Obergeschoßen werden die Appartments beidseitig nach Osten und Westen ausgerichtet.
Die Treppenräume in den Häusern A, B, C und D erschließen sehr wirtschaftlich jeweils zwei 6er Wohngemeinschaften pro Ebene. Ein großzügiger Luftraum mit Oberlicht gibt ihnen eine angenehme helle Atmosphäre. Die Häuser A und F sind über eine gemeinsame Treppe im Splitlevel miteinander verknüpft und geht damit auf den Geländesprung ein. Die Treppe ist überdacht, jedoch im Freien. Sie erschließt Mittelgänge mit rhythmisch wiederkehrenden Aufweitungen vor den Wohnungstüren der Einzelzimmer.
Die vorhandenen Erschließungen der Egilolfstraße, des Emil-Wolf-Wegs und des Wegs am südlichen Grundstücksrand können als Aufstellflächen für die Drehleiter genutzt werden. Fluchtbalkone im 3. OG zwischen den Häusern B, C und D ergänzen das Brandschutzkonzept.
Zur Wirtschaftlichkeit trägt der Verzicht auf Unterkellerung, sowie eine massive Schottenbauweise mit gleichmäßig durchlaufendem Raster und Massivdecken in allen Häusern bei. Die Fassaden sind hinterlüftet und mit großformatigen Betonfertigteilen verkleidet. Die Öffnungen zwischen den Schotten haben je Appartment eine Festverglasung mit Fallarmmarkise als Sonnenschutz und mit feststehenden Holzlamellen vor dem Fensterflügel.

Die Häusergruppe schafft einen gemeinsamen Innenhof der sich durch seinen halboffenen Charakter gleichzeitig mit der Umgebung verzahnt und eine Luftdurchströmung ermöglicht.
Alle Eingänge gruppieren sich zur Mitte und bieten so  einen selbstverständlichen Ort der Begegnung. Geprägt durch einen Zerreichenhain chillt man hier gemeinsam. Der leichte Höhenunterschied im Gelände schafft zwei Teilräume, die durch bequeme Sitzstufen und eine Rampe mit Wassertisch miteinander verbunden werden. Südlich davon öffnet sich der Begegnungsraum zu Außensitzplätzen für gemeinsames Essen, Treffen, Spielen oder Lernen.
Eine Tischtennisplatte erweitert das Sportangebot.
Neben den Hauseingängen bieten sich jeweils zusätzliche unüberdachte Fahrradabstellplätze. Die 4 Behindertenstellplätze gruppieren sich am Zugang an der Egilolfstraße. Kurzzeitig kann ein kleiner LKW oder Rettungsfahrzeuge in das Gelände einfahren.
Nach Süden schafft eine Rampe die Fuß- und Radwegeverbindung.
Kleine Zierobstbaumreihen verzahnen den Hof mit der Landschaft.

competitionline

Projekt
‚Wohnen für Studierende‘ auf dem Unicampus

Ort
Stuttgart – Hohenheim

Fläche Planungsgebiet
6.186 m²

Wohneinheiten
103

Geschossfläche
9.630 m²

Landschaftsarchitektur
lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Auslober
Studierendenwerk Tübingen Hohenheim

Status
Nichtoffener Realisierungswettbewerb  05/2016