Ochsenanger, Ingolstadt 2.Preis

Ochsenanger, Ingolstadt 2.Preis

Im heterogenen Umfeld sind keine eindeutigen Richtungen der vorhandenen Baustruktur erkennbar. Dies greift die neue Bebauung auf: sieben gleiche, leicht abgewinkelte Baukörper drehen sich frei auf den beiden Baufeldern, mal eine angrenzende Baulinie aufnehmenden, mal ansatzweise eine Reihe bildend, mal Randbebaung. Was scheinbar zufällig wirkt, hat System: zwischen den Gebäuden entsteht ein fließender, grüner Raum, der die beiden Teile über die Weisbergstraße hinweg miteinander verbindet und in den nördlich angrenzenden Grünzug einleitet. Beim Durchwandern wird die neue Hausgruppe als Einheit erlebt, durch die Stellung der Körper entsteht jedoch ein abwechslungsreicher Spaziergang mit sich ständig verändernden Raumsituationen – Variationen zu einem Raumthema.

Jedes Haus besteht aus 17-18 Wohneinheiten mit je zwei Treppenhäusern als Dreispänner organisiert, insgesamt 120 Wohnungen. Die Vierzimmerwohnungen liegen alle im Erdgeschoß, da hier der private Freibereich auf gleicher Ebene am wichtigsten erscheint, die übrigen Wohnungstypen sind über die Geschoße verteilt. Der Aufzug kann optional auch weggelassen werden und der Raum als Abstellmöglichkeit pro Etage genutzt werden. Die einfachen Satteldächer fügen sich in die Umgebung ein, ein kleiner Dachüberstand schützt die Fassade. Die Treppenhäuser erhalten eine Dachverglasung. Jedes Haus hat direkte Anbindung an die Tiefgarage, die Tiefgaragen können direkt durch eine Öffnung nach oben entlüftet werden. Die Häuser sind von einem um 40 cm angehobenen Gartenstreifen umsäumt, Heckenstreifen schützen zusätzlich vor Einblicken.

Der KFW 70 Standard wird erreicht durch einen hohen Dämmstandard und folgendem Energiekonzept:

Die Wärmeerzeugung erfolgt pro Wohnanlage/Bauabschnitt zentral mit einer Sole-Wasser Gasabsorptions-Wärmepumpe für die Grundlast und einem Gasbrennwertkessel für die Spitzenlast. Es wird Erdwärme genutzt, die dem Boden über Baugrubenkollektoren kostengünstig entzogen wird.  Um die erzeugte Wärme effektiv zu nutzen, werden die Wohnungen mit Fußbodenheizungen als Niedertemperatursystem beheizt.
Die Warmwasserbereitung erfolgt zentral über die Heizungsanlage.  Zusätzlich werden je Anlage zwei nach Süden ausgerichtete Dachflächen mit thermischen Solaranlagen ausgestattet. Die dadurch gewonnene Energie wird in einem großvolumigen Pufferspeicher geleitet. Damit wird die Heizung unterstützt und ca. 80% des benötigten Warmwassers erzeugt.

competitionline

Projekt:
Wohnanlage am Ochsenanger

Ort:
Ingolstadt

Fläche Planungsgebiet:
1,4 ha

GFZ:
0,7

GRZ:
0,3

Wohneinheiten:
120

Geschossfläche:
10.461 m²

Auslober:
Oberbayerische Heimstätte
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH

Status:
Beschränkter Wettbewerb  05/ 2013