Mit dem Bebauungsplan Bachwinkel weist die Gemeinde Marzling ca. 4 ha Wohnbauflächen aus und trägt so der hohen Baulandnachfrage und den hervorragenden Standortfaktoren Rechnung. Die Gemeinde Marzling als Grundstückseigentümerin hat sich von Anfang an entschieden herkömmliche Muster des gewerblichen Wohnungsbaus zu verlassen und städtebaulich wie architektonisch beispielhafte Lösungen zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Planungsansatzes steht die Qualität des Wohnens und des unmittelbaren Wohnumfelds: Wohnen in der Gemeinschaft, Nachbarschaft, Familien- und Kinderfreundlichkeit, Integration der Generationen, Verkehrsfreiheit sind tragende Leitgedanken. Aus einem Wettbewerb entwickelte sich die städtebauliche Idee von eng umschlossenen, Wohnhöfen die jeweils 8 bis 15 Wohneinheiten als Doppel-, Reihen- oder Kettenhäuser, aber auch als Geschoßwohnungen zu einer Nachbarschaftseinheit zusammenfassen. Die Wohnhöfe sind auch als Weiterentwicklung der regional typischen Baustruktur des landwirtschaftlichen Drei- oder Vierseithofes zu verstehen. Der Bebauungsplan „Bachwinkel“ setzt diese Hofbebauung baurechtlich fest.

Es ist Ziel das Potential des städtebaulichen Ansatzes zu verstärken mit einer ebenso qualitätvollen baulichen Ausformulierung. Dies kann jedoch erfahrungsgemäß nicht durch rigide Gestaltungsfestsetzungen im Bebauungsplan selbst erreicht werden. Deshalb setzt die Gemeinde auf Information und Beratung der Bauinteressenten. Das Gestaltungshandbuch leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Es zeigt beispielhaft auf, wie Grundrisse, Fassaden, Fenster, Türen, Dächer, Terrassen einfach aber qualitätvoll geplant und gestaltet werden können und wie in der Vielfalt der Einzelbauten die Einheit der Hausgruppe gewahrt werden kann, eine Einheit, die räumliche und ästhetische Qualitäten birgt, die Einzelhäuser alleine niemals hervorbringen können.

Zum Wettbewerb